Neuigkeiten 09.10.2021

Weltlehrer*innentag: „Eine Trendwende muss her!“

GEW fordert mehr Investitionen in Bildung

Es sollte eine Trendwende geben und etwas an den strukturellen Rahmenbedingungen verändert werden.

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In dieser Woche ist Weltlehrer*innentag. Im Bereich Bildung hat NRW nach wie vor einiges aufzuholen: Lehrkräfte fehlen und werden unfair bezahlt, Schulen sind marode und schlecht ausgestattet, zu wenig Zeit bleibt für Schüler*innen und die pädagogische Arbeit. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert mehr Investition in gute Bildung, denn Bildung ist mehr wert!

 „Wir brauchen eine echte Trendwende im Bildungssystem. Seit Jahren gelingt es uns immer weniger, die offenen Stellen an den Schulen des Landes zu besetzen. Das trifft insbesondere die Grund- und Förderschulen; auffällig häufig in den sozial benachteiligten Stadtteilen. Der Grund ist klar: Wir machen Lehrer*innen zu Mangelverwalter*innen. Mangelhafte Ausstattung, stetig zunehmende Aufgaben, fehlende Kolleg*innen – die Liste ließe sich fortsetzen. So wird der Beruf als Lehrer*in immer weniger attraktiv“, macht der GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden deutlich.

Die GEW dankt deshalb ausdrücklich allen Lehrer*innen, die sich trotz der widrigen Rahmenbedingungen jeden Tag für die Lebenschancen junger Menschen engagieren und einsetzen. Die Politik muss dazu ihren Teil beitragen. „Die strukturellen Rahmenbedingungen müssen umfassend verbessert werden, um den Abwärtstrend umzukehren: Wir brauchen mehr junge Menschen, die sich für den Beruf als Grund- oder Förderschullehrer*in entscheiden. Wir brauchen gut ausgestattete Schulen, in denen die Kinder und Jugendlichen individuell gefördert werden, weil ausreichend Zeitressourcen für die pädagogische Arbeit zur Verfügung gestellt werden“, führt Thoden aus.

„Die Maßnahmen der Landesregierung reichen dafür nicht aus“, ergänzt GEW-Geschäftsführer Carsten Peters: „An den Schulassistent*innen lässt sich das genau nachvollziehen. Grundsätzlich ist jede Entlastung für Lehrkräfte wichtig, damit bei ihnen mehr Zeit für die Schüler*innen übrigbleibt. Für Schulassistent*innen sind aber Lehrerstellenanteile abzugeben. Damit wird nur der Mangel umverteilt, statt ihn tatsächlich zu lösen. Zusätzliche finanzielle, personelle und sachliche Ressourcen sind für Bildungseinrichtungen unerlässlich.“ 

NRW hat im Vergleich der Bundesländer bei den pro Kopf Ausgaben die rote Laterne – und das dauerhaft. „Wegen dieser chronischen Unterfinanzierung fahren wir im Bildungsbereich seit Jahren auf Verschleiß: Die Gebäude werden maroder, aufgrund des seit Jahren herrschenden Mangels an Lehrkräften werden immer mehr Aufgaben von wenigen Schultern getragen. Die Lösung kann nur sein: Mehr Investition in gute Bildung, denn Bildung ist mehr wert, weil uns unsere Kinder und Jugendlichen mehr wert sind, so Thoden und Peters.