Pressemitteilungen 04.10.2024

Mehr Geld für die Kitas

Kita-Personal braucht mehr Unterstützung

Pressemitteilung vom 04.10.2024: Mehr Geld für die frühkindliche Bildung, mehr Unterstützung für mehr Personal, bessere Rahmenbedingungen für Ausbildung und Inklusion: Das fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom Land NRW.

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„Die frühkindliche Bildung stellt die Weichen für die künftigen Bildungschancen unserer Kinder. Sie ist ein wesentlicher Baustein unseres Bildungssystems. Hierfür muss zum einen eine auskömmliche Finanzierung aller Träger sichergestellt werden und dazu gehört auch, dass berechtigte Tariferhöhungen zeitnah refinanziert werden“, mach der GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden deutlich: „Nur so kann eine flächendeckende tarifliche Bezahlung aller Beschäftigten, die wir als Gewerkschaft von allen Trägern fordern, realisiert werden.“

GEW-Geschäftsführer Carsten Peters ergänzt: „Außerdem muss die Qualität in den frühkindlichen Bildungseinrichtungen sichergestellt werden. Wie die letzten Studien der Bertelsmann Stiftung und von Forsa zeigen, stellt insbesondere der Personalschlüssel ein Problem dar und sorgt für enorme Belastungen der Beschäftigten in den Kitas. Es ist im Alltag oft zu wenig Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern da. Hier brauchen wir ausreichend pädagogisch geschultes Personal und hier muss dringend nachgebessert werden. Denn frühkindliche Bildung ist viel mehr als nur eine Betreuung unserer Kinder, damit die Eltern arbeiten können.“

Zum Hintergrund: Das existenzielle Problem der freien Kita-Träger ist der Politik hinlänglich bekannt: Zwar werden die tariflichen Lohnsteigerungen der Fachkräfte (nach 18-monatiger Durststrecke!) nun wieder bedingt refinanziert. Jedoch kommt diese Anpassung erheblich zu spät. Viele Träger konnten die Unterfinanzierung nur stemmen, indem sie alle Rücklagen verbrauchten. Auch die 100 Millionen Euro Überbrückungshilfe reichte bei weitem nicht aus: Es hätte mindestens das Vierfache gebraucht, um die freien Träger annähernd auskömmlich zu finanzieren.

Die GEW ist Teil des Kita-Bündnis NRW, dieses steht für aktuell 80 freie Kita-Träger im Land In seiner Stellungnahme, die auf Landtag NRW: Aktuelle Dokumente abrufbar ist,  teilt das Bündnis die in dem Antrag getroffene Einschätzung: „Das Land kommt seiner Verantwortung, die benötigten Mittel für eine ausreichende Anzahl von Fachkräften und Kitaplätzen zur Verfügung zu stellen, nicht nach.“ Um Insolvenzen abzuwenden und dem drohenden Qualitätsabbau entgegenzutreten, haben sich inzwischen 80 freie Kita-Träger gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW im Kita-Bündnis NRW zusammengeschlossen.