Aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sind die von der Landesregierung verkündeten Maßnahmen für Schulen und Kitas sinnvoll und unausweichlich. Anlässlich der Entwicklung der Infektionszahlen kann es nach Auffassung der Bildungsgewerkschaft keinen Unterricht in vollen Klassen und keine vollen Kitagruppen mehr geben. Die GEW begrüßt auch die Entscheidung, erst am 11. Januar wieder mit dem Präsenzunterricht zu beginnen, als richtig, fordert aber weitere Maßnahmen.
„Jede Schule sollte für die Zeit bis zu den Osterferien die Freiheit und die Rechtssicherheit bekommen, angemessen zu reagieren und im Sinne des Infektionsschutzes geeignete Maßnahmen vorzunehmen“, verlangt der GEW- Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden mit Nachdruck. Volle Klassenräume und Schulbusse seien derzeit weder vorstellbar, noch hinnehmbar und stellten eine massive Gefährdung für Schüler*innen und Lehrkräfte dar.
„Die kommenden Wochen müssen von der Landesregierung genutzt werden, damit es am 11. Januar in den Kitas und Schulen sicherer weitergeht. Kitas und Schulen brauchen ein abgestimmtes Test- und Quarantänekonzept.“ Zudem sei es unabdingbar, dass der Rechtsrahmen für die Schulen in diesem Schuljahr angepasst werde, dabei gehe es um Regelungen für Lehrpläne, Prüfungen und Versetzungen.
Die GEW hält es für unerlässlich, den Schulen unmittelbar und dauerhaft alle Möglichkeiten zu geben, verantwortungsvoll und angemessen auf die derzeitigen besorgniserregenden Entwicklungen zu reagieren. Die Landesregierung habe es im Sommer und Herbst verpasst, wirksame Konzepte zu entwickeln, stattdessen hat es Verbote für die Schulen gegeben, konstruktiv und verantwortungsvoll mit der Pandemie umzugehen.
„Die Gleichzeitigkeit von Distanz- und Präsenzunterricht sowie die zusätzlichen Aufgaben durch die Pandemie im Rahmen des Infektionsschutzes führen zu enormen Belastungen für die Lehrkräfte. Insofern muss es Vorgaben von der Landesregierung zum Umgang mit der Situation in der kommenden Woche geben. Gleichzeitig Unterricht in Präsenz für wenige Anwesende und Unterricht auf Distanz für eine andere Schüler*innengruppe zu umzusetzen, ist auf Dauer nicht möglich“, macht Thoden deutlich: „Die Schulen brauchen personelle Verstärkung, damit die Kollegien entlastet werden.“