Neuigkeiten 07.02.2022

GEW: Corona-Lage an den Grundschulen ist katastrophal

Die GEW bezeichnet die aktuelle Corona-Lage an Grundschulen als katastrophal und die Situation sei nicht mehr zu ertragen.

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnet die aktuelle Corona-Lage an Grundschulen als katastrophal. „Die Situation ist nicht mehr zu ertragen!“ Diese deutlichen Worte über die Lage an den Grundschulen richtet der GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden an die schwarz-gelbe Landesregierung: „Statt der versprochenen Entlastung, verspüren Lehrkräfte und anderes schulisches Personal seit Wiederbeginn des Unterrichts nach den Weihnachtsferien eine deutliche Mehrarbeit, weil sie das Material für die veränderten Testungen der Kinder in stundenlanger Arbeit sortieren und vorbereiten müssten. Die Durchführung der Tests und das Bekleben der Teströhrchen mit den entsprechenden Strichcodes für die Zuordnung der Kinder beanspruchten einen hohen Zeitaufwand.“

Zudem kämen die Labore kommen mit den Auswertungen der Tests nicht hinterher. Stephanie Möcklinghoff von der GEW-Fachgruppe Grundschule ergänzt: „Obwohl bekannt ist, dass in der Klasse mindestens ein Corona Fall ist, sollen die Schülerinnen und Schüler alle trotzdem zur Schule kommen. Wir Lehrkräfte müssen dann mit Schnelltests überprüfen, wer infiziert ist. Diese Kinder werden dann aus der Klasse geschickt und "jemand" versucht die Eltern zu erreichen, damit der Betroffene sofort abgeholt wird. Wie die Kinder sich dabei fühlen, das ist wohl gänzlich irrelevant.“

Die GEW fordert, dass den Schulen zusätzliches Personal für die Durchführung der Testungen der Kinder zur Verfügung gestellt wird, um nicht noch mehr Unterrichtszeit zu verlieren. Inzwischen seien die Lehrkräfte angewiesen, Schnelltests mit den Kindern vorzunehmen, wenn die Auswertung der Einzeltests bei einem positiven Pool zu lange dauere. Dies gefährde Lehrkräfte, alle anderen schulischen Mitarbeiter sowie die zu einem Großteil noch nicht oder noch nicht vollständig geimpften Kinder und ihre Familien. Sie würden einem nicht zu verantwortenden Risiko ausgesetzt, sich mit Corona zu infizieren.

Thoden: „Möglicherweise Corona-positive Kinder kommen also in die Schule, werden dort von den Lehrkräften über den Schnelltest herausgefiltert und müssen dann wieder abgeholt werden. Das kann doch nicht sein!“

Schulleitungen und Lehrkräfte befänden sich in einem 24-Stunden-Bereitschaftszustand, da sie gezwungen seien, permanent auf die Mitteilung der Labore zu reagieren. Diese Situation insgesamt mache sowohl das Lernen für die Kinder als auch das Unterrichten für die Lehrkräfte zu einer extremen Belastung.