Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat mit einer symbolischen Baustelle auf die Mängel im Bildungssystem aufmerksam gemacht und fordert von künftiger Landesregierung Verbesserungen. Die Aktion fand am gestrigen Dienstag auf dem Domplatz gegenüber der Bezirksregierung statt.
Die Bildungsgewerkschaft GEW weist mit der Aktion „Baustelle Bildung“ im Landtagswahlkampf an vielen Orten in NRW auf die Mängel im Bildungssystem hin. Mit 24 Bausteinen macht sie im Wahlkampf deutlich, was gute Bildung ausmacht: Chancengleichheit, mehr Lehrkräfte und Ressourcen, Zeit für die pädagogische Arbeit und Schluss mit prekärer Beschäftigung. „Das Bildungssystem in NRW ist eine wahre Baustelle, vieles ist unfertig und einiges renovierungsbedürftig, manches fast abbruchreif. Nach der Wahl müssen wir endlich Nägel mit Köpfen machen und gute Bildung erreichen: Mit individueller Förderung für jedes Kind, mit Schulgebäuden, die gut ausgestattet sind und mit genügend gut ausgebildeten Fachkräften – egal ob Kita, Schule, Hochschule oder in der Weiterbildung“, so Ulrich Thoden, Stadtverbandsvorsitzender GEW: „Dazu muss die Politik endlich die Ärmel hochkrempeln und anpacken.“
Unter dem Motto „MEHR für Bildung“ fordert die Gewerkschaft mehr Ressourcen. Bei den Bildungsausgaben liegt NRW seit Jahren abgeschlagen auf dem letzten Platz im Vergleich der Bundesländer. GEW-Geschäftsführer Carsten Peters ergänzt: „Alleine um den Bundesdurchschnitt zu erreichen, müssten wir 1.000 Euro pro Schüler*in mehr ausgeben. Das ist eine Schande für ein Industrieland in der Transformation. Wir müssen aufhören, den Mangel zu verwalten – das können wir uns nicht mehr leisten.“
Am 15. Mai wird der Landtag in Nordrhein-Westfalen neu gewählt. Welchen Weg das Bildungssystem einschlagen wird, wird maßgeblich hier bestimmt. Thoden: „Wir hoffen, dass viele Bürger*innen bei der Wahl deutlich machen: Wir wollen bessere Bildung für uns, unsere Kinder und Enkel. Deshalb fordern wir alle auf: Gebt guter Bildung eure Stimme.“
Mit 16 Wahlprüfsteinen hat die Bildungsgewerkschaft ihre Forderungen an die Politik ausgebreitet. Nicht zuletzt der Lehrkräftemangel steht ganz oben auf der Mängelliste: „Wir fordern, dass Bildung zur Chefsache wird und endlich alle Hebel gegen den Lehrkräftemangel in Bewegung gesetzt werden. Dazu gehört ganz klar eine verfassungsgemäße Besoldung. A 13z / EG 13 für alle muss das Projekt für die ersten 100 Tage einer künftigen Landesregierung sein“, so Peters. „Denn der Lehrkräftemangel ist da am größten wo schlechter bezahlt wird.“