Mit dem Ende der Maskenpflicht „lässt die Politik die Schulen und damit Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern allein“, kritisiert der GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden. Der Gesundheitsschutz sei beendet, das Corona-Virus sage ‚Danke‘.
Mit dem Inkrafttreten der neuen Corona-Regeln fällt nun auch in den meisten Schulen die Maskenpflicht. Die GEW kritisiert diesen Schritt angesichts der extrem hohen Inzidenzwerte als zu früh und wirft der Politik Verantwortungslosigkeit vor. „Die Politik lässt die Schulen und damit Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern mit dem Ende der Maskenpflicht allein. Wieder einmal! Die Politik erklärt den Gesundheitsschutz für beendet - das Corona-Virus sagt ‚Danke‘. Das ist verantwortungslos“, machte Thoden deutlich. „Es ist zu hoffen, dass die Schüler*innen vernünftiger sind als die Politik und weiterhin Maske tragen.“
Die Zahl der Erkrankten sei sowohl unter den Beschäftigten als auch unter den Schülerinnen und Schülern immer noch sehr hoch, es fehlten im Schnitt mehr als zehn Prozent der Beschäftigten, ergänzt GEW-Geschäftsführer Carsten Peters: „Es steht zu befürchten, dass nach dem Wegfallen der Maskenpflicht die Krankheits- und Quarantänezeiten der Beschäftigten weiter steigen. Vor dem Hintergrund des ohnehin herrschenden Fachkräftemangels werde dies zu zusätzlichem Unterrichtsausfall führen und die Schulen über ihre Grenzen bringen. „Lernrückstände der Schülerinnen und Schüler werden weiter wachsen.“
Schulfrieden und Lernerfolg gefährdet
„Die GEW sieht die Gefahr, dass das Thema ‚Maske ja oder nein‘ in jedes Klassenzimmer getragen wird und damit Schulfrieden und Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler gefährdet“, führte Thoden aus. Schulen könnten nur auf der Basis von Freiwilligkeit agieren. Das Tragen von Masken sei in der aktuellen sehr angespannten Infektionslage zumindest bis zu den Ferien vernünftig und richtig. „Obwohl wir die pädagogischen Bedenken gegen das Tragen von Masken grundsätzlich teilen“, so Thoden.