Aus diesem Anlass ist eine Delegation der GEW mit der GEW-Bundesvorsitzenden Marlis Tepe und der nordrhein-westfälischen GEW-Landesvorsitzenden Dorothea Schäfer nach Auschwitz und Krakau gereist, um dort gemeinsam mit siebzig weiteren Vertretern von Bildungsgewerkschaften aus Europa und Nordamerika an einer Holocaust-Gedenkveranstaltung der Bildungsinternationale teilzunehmen.
Mit rund dreißig Millionen Mitgliedern ist die Bildungsinternationale die größte weltweite Gewerkschaftsorganisation. "Es ist für mich eine große Ehre und Verpflichtung zugleich", erklärte Dorothea Schäfer. "Diese Reise hat mehr als symbolische Bedeutung. Unsere Aufgabe als Lehrkräfte an den Schulen ist es, junge Menschen zur Humanität, gegenseitigem Respekt sowie zur Wachsamkeit im öffentlichen Leben und zum friedlichen Miteinander zu erziehen. Die Geschichte des Holocausts ist dabei ein zentraler Bezugspunkt." Angesichts der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, antisemitische Ausfälle und Übergriffe, Islamophobie sowie wachsender Ressentiments gegenüber allen Andersdenkenden und generell allem Andersartigem sei dies von ganz aktueller Bedeutung.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Pegida-Demonstrationen gelte es Stellung zu beziehen und aufzuklären. Die aktuellen Entwicklungen zeigten, dass die politische Bildung generell vor großen Herausforderungen stehe. So zeige eine Umfrage unter jungen Deutschen im Alter von 18 bis 30 Jahren: Jeder fünfte Befragte wisse nicht, dass der Begriff Auschwitz für das größte nationalsozialistische Vernichtungslager steht.
Neben den beiden Vorsitzenden nehmen auch Florian Beer für die Junge GEW und die Leiterin der Abteilung Weiterbildung beim GEW-Landesverband NRW, Katharina Kaminski, an einer zweitätigen Gedenkkonferenz in Krakau teil. Kaminski referiert im Rahmen der Panel-Diskussion: „Teaching about the Holocaust after 70 Years – Experiences from classrooms and good practices“.